Donnerstag, 15. Mai 2025
Moin zusammen!
Ich bin seit gestern wieder an Bord – das Auto bis unters Dach vollgeladen: Vorräte, Ausrüstung, persönliche Sachen. Mit dabei: unsere treue Engel-Kühltruhe, ein echtes Goldstück! Sie fasst exakt den Inhalt unserer Tiefkühlfächer zu Hause – und ist jetzt prall gefüllt mit allem, was uns nach einem langen Segeltag das Leben erleichtert:
Kartoffelsuppe und Gulasch (danke, Sanne!)
mehrere Portionen meiner Bolognese
Grillfleisch, Würstchen und andere Vorräte
Dazu kamen an Bord
vier Kisten Rosé „Brise Marine“ – unser Bordwein mit überaus passendem Namen
zwei Kisten Rotwein „Camille“, ein leichter Franzose für kühlere Abende
Konserven, Gewürze, Küchen-Grundausstattung
unsere “zivilen” Sachen (für die Landausflüge)
und die neue Vorsegel-Persenning (die alte war für die neue Genua zu knapp)
Alles ins Auto bekommen – alles an Bord gebracht. Jetzt nur die kleine Frage: Wohin mit dem ganzen Zeug?
Unser einst so magisches Geheimfach (erst Jahre nach dem Kauf entdeckt!) ist nach dem Umbau auf Lithium-Batterien leider deutlich geschrumpft. Also: großes Verstau-Tetris an Bord. Der Salon sieht aktuell aus wie ein Wanderzirkus auf See – aber das wird schon.
Morgen kommt die Co-Skipperin – bis dahin muss ich hier ein bisschen Ordnung schaffen (Oder wenigstens die schlimmsten Ecken tarnen - obwohl die Achterkabine auch nicht mehr viel aufnimmt)
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Zwischen Seewind und Krankenhausflur
Ein kleiner Dämpfer am Rande: Das Schiff eines lieben Freundes lag bei Ankunft im unserem Heimathafen noch am Steg – obwohl er seit dem letzten Wochenende unterwegs sein wollte. Auf Nachfrage kam die Nachricht: „Zwei Kleinigkeiten haben mich aufgehalten.“
Heute früh dann also: Krankenhausbesuch.
Die gute Nachricht: Alles soweit gut überstanden.
Und die „Kleinigkeiten“ scheinen zum Glück harmlos, nicht aggressiv. Da wird man gleich nochmal dankbar für die eigenen unauffälligen Check-ups in den letzten Wochen.
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Updates, Umbauten und unerwartete Erkenntnisse
Die neue Persenning sitzt wie angegossen, das Update der elektronischen Seekarten ist durch – auch wenn mir beim Start immer das Herz stehen bleibt:
„Update dauert noch 25 Stunden und 16 Minuten“
…am Ende waren es dann doch nur 30 Minuten für die Ostsee, und nochmal 20 für Kattegat & Skagerrak. Passt.
Den neuen Geber für den Fäkalientank habe ich auch eingebaut. Ergebnis: Nicht mehr erratisch, aber auch nicht wirklich hilfreich – offenbar heißt ¼ voll jetzt „ganz voll“. Wir gewöhnen uns um. Technik auf Booten: Trial & Error & Augenmaß.
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Moderne Autos und alte Fragen
Das Auto bleibt im Hafen – unter Dach und Fach (in einer Halle) und mit Ladegerät, damit die Batterie durchhält.
Früher hätte man einfach abgeklemmt…
Moderne Autos tun so, als wollten sie uns zum Flugzeugingenieur machen:
• Wie schließe ich es dann noch ab?
• Muss ich in den Kofferraum krabbeln, um die Batterie anzuklemmen?
• Was ist mit dem zweiten Akku für PDC, Start-Stop und den Türöffner etc?
Ergebnis: Ladegerät dran, Finger weg. Jetzt hoffen wir nur, dass in den nächsten vier Monaten kein Liebhaber für moderne Elektronik vorbeischaut.
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Salon halbwegs bewohnbar, der Rest folgt
Am Nachmittag gab’s dann noch ein bisschen Kosmetik: Hier ein Kissen bezogen, da ein Boden freigekämpft – es sieht fast wieder nach Schiff aus und nicht nach Abstellkammer.
Morgen wird geputzt. Am Abend kommt Susanne an Bord, am Samstag frische Sachen einkaufen, und am Sonntag soll’s endlich losgehen!
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Wind aus… tja, woher eigentlich?
Der Wetterbericht (predictwind.com) hat sich zum Glück beruhigt – vor ein paar Tagen waren noch Starkwinde angesagt.
Heute: 5 bis 6 aus Nord. Nicht ideal, wenn man möglichst schnell an Schwedens Südküste will.
Plan B: Richtung Osten nach Rügen – aber da droht das „Abseits“, wenn der Wind hartnäckig aus Nord bleibt.
Dem Himmel sei Dank, dass das Wetter in Bewegung ist – in den letzten Jahren hat es wochenlang aus Nordost gepfiffen, genau aus der Richtung, in die wir wollen.
Wie haben die Klassiker früher eigentlich geplant?
Sanne hat noch einen Tag in ihrer Anstalt - hoffentlich übersteht sie den und klappt mir danach nicht zusammen….
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Fazit des Tages:
Zwei Tage bis zum Start.
Noch ist es chaotisch, noch liegt Arbeit vor uns –
aber so langsam steigt die Aufregung.
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(PS: Falls Ihr noch nicht abonniert habt – jetzt wäre ein guter Moment: https://substack.com/@wolfgangroesch)